Der Fluch des Pharao
Autor: Thomas C. Brezina
Verlag: Schneiderbuch / Egmont
Umfang: 160 Seiten
Kurzinformation über das Buch
160 Seiten, Schneiderbuch verlegt durch Egmont Verlagsgesellschaften mbH
Bei Ausgrabungen in der Wüste stoßen Forscher auf ein ägyptisches Pharaonengrab. Doch die Mumie ist zu neuem Leben erwacht und verfolgt hasserfüllt jeden Eindringling. Das Tiger-Team ahnt, dass hier etwas nicht stimmt und geht der Sache auf den Grund. Dabei verfolgen die drei Freunde seltsame Spuren, die mehr als 5000 Jahre in die Vergangenheit führen
Leseprobe aus »Der Fluch des Pharao - Ein Fall für dich und das Tiger-Team, Bd. 6«
Da stimmt etwas nicht
Heißer Wüstenwind wehte Biggi, Luk und Patrick, den drei Mitgliedern des Tiger-Teams, entgegen, als sie aus dem großen schwarzen Wagen stiegen. Die Klimaanlage hatte während der langen Fahrt vom Flughafen für angenehme Kühle gesorgt. Umso glühender empfanden die drei Freunde nun die Hitze in der Wüste.
Ahmed, der weiß gekleidete Fahrer, deutete auf das gewaltige Loch im Sand, das von hohen Dünen umgeben war, und sagte: „Mister Lukas, Sie finden Ihren Onkel dort unten. Er erwartet Sie bereits.“
„Na ja, dann mal los!“, meinte Luk und schulterte seinen Rucksack. Biggi und Patrick nahmen ebenfalls ihr Gepäck und folgten ihm zum Rand des riesigen Kraters. Als sie in die Tiefe blickten, stießen sie einen erstaunten Pfiff aus.
Vor ihnen lag ein künstlich angelegtes Tal, in dem sich eine mindestens dreißig Meter hohe Pyramide befand. Bis vor einigen Wochen war sie noch völlig vom Wüstensand bedeckt gewesen, doch dann hatte Luks Onkel – Professor August Carter – sie entdeckt und mit Hunderten von Helfern freigelegt. Professor Carter war Ägyptologe und hoffte, in der Pyramide wertvolle Kunstschätze zu finden.
„Wie sieht dein Onkel eigentlich aus?“, erkundigte sich Biggi.
Luk hatte ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen und überlegte kurz: „Ich glaube, er hat dunkle Haare und einen Bart, ich bin mir aber nicht sicher. Auf jeden Fall trägt er immer zwei Brillen. Eine auf der Nase und eine auf der Stirn.“
Rund um die Pyramide herrschte absolute Stille. Die Zelte, in denen Carter und seine Mitarbeiter wohnten, schienen leer zu sein.
„Wahrscheinlich sind alle in der Pyramide“, vermutete Biggi.
Gemeinsam kletterten sie den rutschigen Hang hinunter zum Zeltlager, das gleich neben der Pyramide eingerichtet war. Nachdem sie ihre Rucksäcke abgestellt hatten, marschierten sie zu einem Loch in der Pyramide, das die Forscher offensichtlich als Eingang hineingehauen hatten.
Im Inneren des uralten Bauwerks empfingen sie tiefe, dröhnende Töne, die an eine Orgel erinnerten. Gleichzeitig stieg ihnen ein süßlicher Geruch in die Nase.
Plötzlich hörten sie aus der Tiefe der Pyramide ein Scharren und Kratzen.
„Was ist das?“, fragte Patrick erschrocken. Angst packte ihn wie eine kalte Hand.
Luk holte tief Luft, nahm all seinen Mut zusammen und rief: „Hallo! Onkel August! Ich bin es, Luk! Bist du da drin?“
Einige Sekunden verstrichen. Doch anstelle einer Antwort ertönte plötzlich lautes Geschrei. Menschen eilten aus dem Gang. Sie wirkten wie ferngesteuerte Puppen, schienen weder etwas zu sehen noch zu hören.
Mit steifen Schritten staksten sie am Tiger-Team vorbei und ließen sich draußen keuchend in den heißen Sand fallen.
„Was ... was ist denn mit denen passiert?“, fragte Patrick entsetzt.
Luk zog die Digitalkamera aus seiner Tasche und fotografierte die Leute, die regungslos am Boden lagen.
„Wo ist mein Onkel?“, rief er dann und blickte sich suchend um.